Nach der Schneekatastrophe und dem damit verbundenen Katastropheneinsatz Anfang des Jahres 2019 konnte aufgrund der hohen Nachfrage sehr kurzfristig ein Lehrgang Absturzsicherung durch die „Ausbildungsgemeinschaft Absturzsicherung DB 3“ angeboten werden. Dieser wurde vom 03.04.2019 bis 17.04.2019 auch in Schwarzenbruck durchgeführt.

Der Lehrgang Absturzsicherung gliederte sich dabei in zwei Teile:

Beim Modul 1 ging es darum die bereits erlernten Fähigkeiten aus der Modularen Truppausbildung zu wiederholen und in die Praxis umzusetzen. Dazu zählen vor allem die Gerätekunde, Knotenkunde und der richtige Einsatz von allen relevanten Geräten, die auf Feuerwehrfahrzeugen ohne Absturzsicherungssatz mitgeführt werden.

Praktisch wurde dann das Halten/Rückhalten, das Selbstretten mit der Feuerwehrleine und Feuerwehrhaltegut sowie das richtige Abführen von Personen über Leitern der Feuerwehr wiederholt und geübt.

Bei den Hängeversuchen an der Drehleiter wurden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methoden aufgezeigt. Dazu gehören unter anderem der Brustbund, der Feuerwehrhaltegurt und der Auffanggurt des „Gerätesatz Absturzsicherung“. Zuvor wurde auf das richtige Anlegen der Geräte durch die Ausbilder geachtet.

Das Hängetrauma ist eine lebensbedrohende Situation, die nach einem Sturz ins Seil auftreten kann. Die Teilnehmer wurden geschult, wie sie sich nach einem Sturz richtig verhalten. Des Weiteren wurde das richtige Lagern des Patienten praktisch geübt.

Im Modul 2 ging es hauptsächlich um den Gerätesatz Absturzsicherung. Dabei wurde zu Beginn des Moduls das theoretische Wissen vermittelt. Darunter fallen z. B. die Gerätekunde, die Unfallverhütungsvorschriften sowie Einsatzgrundsätze bei der Absturzsicherung. Im Anschluss wurden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt Festpunkte zu schaffen. Dabei wurde auf die Beurteilung des Festpunktes durch den Teilnehmer großen Wert gelegt.

Am Ausbildungstag fünf und sechs wurde der richtige Vorstieg geübt. Dieser unterscheidet sich in den senkrechten und waagerechten Vorstieg. Überdies hinaus wurden durch den Vorsteiger kleinere Aufgaben abgearbeitet wie das Sichern einer absturzgefährdeten Person bis zum Eintreffen der Höhenrettung.

Beim Einsatz im Berchtesgadener Land wurde oftmals eine Person über einen Festpunkt an einer Drehleiter gesichert. Dies wurde am letzten Tag vor der Prüfung behandelt. Denn das ist eine gute Möglichkeit um ein sicheres Arbeiten auf Dächern zu gewährleisten.

Bei der Prüfung wurde durch jeden Teilnehmer ein waagerechter Vorstieg an einer Brücke durchgeführt und nach dem Anbringen einer Standplatzsicherung die schriftliche Prüfung geschrieben. Dabei war gut zu erkennen, wie sich bei den Teilnehmern während des Lehrgangs das Vertrauen in das Material gesteigert hat.

Kreisbrandinspektor Peter Schlerf, Lehrgangsleiter Philipp Wolshöfer sowie die Ausbilder konnten nach erfolgreicher praktischer und schriftlicher Prüfung allen Teilnehmern ihre Lehrgangszeugnisse übergeben. Philipp Wolshöfer bedankte sich bei alle Teilnehmern, Ausbildern und allen beteiligten Feuerwehren für die Unterstützung. Auch dankte er der Firma Bolta in Diepersdorf für das Bereitstellen des Firmengeländes für die praktische Ausbildung.

Teilnehmer: Sabrina Ernst (FF Diepersdorf), Simone Brandmüller (FF Diepersdorf), Sabine Pollinger (FF Feucht), Tim Diefenthäler (FF Ezesdorf), Michael Klausfelder (FF Rummelsberg), Stefan Willner (FF Schwarzenbruck)

Bilder und Bericht: Ausbildungsgemeinschaft Absturzsicherung DB 3