Am Samstag, 20.12.2014, haben acht Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwarzenbruck an der sogenannten TIBRO-Studie teilgenommen. Dazu wurde sich bereits um 5:00 Uhr morgens am Feuerwehrhaus getroffen, um mit dem Löschfahrzeug LF 16 die lange Anreise zum FRTC, dem Feuerwehr & Rettungstrainingscentrum der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main, anzutreten.

Die Forschung zum „Taktisch-Strategisch Innovativer Brandschutz aufgrund Risikobasierter Optimierung“, abgekürzt TIBRO, hat das Ziel, neue Planungsgrundlagen für ein zukunftsfähiges Feuerwehrsystem zu schaffen. Die dabei gewonnen Erkenntnisse sollen dabei den Verantwortlichen von Politik und Gemeindeverwaltungen bei der Gefahrenabwehrplanung helfen.
Dafür wurde zum einen bei Realbrandversuchen in einem verlassenen Gebäude das Verhalten eines Zimmerbrandes mit modernster Messtechnik untersucht. Im Vergleich mit den letztmals in den 70er Jahren durchgeführten Brandversuchen wurde dabei bereits erkannt, dass bei einem Brand in einer modernen Wohnung mehr giftige Stoffe freigesetzt werden als das früher der Fall war. Hierzu ein Video, welches die Realbrandversuche dokumentiert:

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Zum anderen wurden mit 80 Feuerwehren aus dem gesamten Bundesgebiet Einsatzübungen zur Menschenrettung bei einem Wohnungsbrand im FRTC durchgeführt.

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Die Schwarzenbrucker Feuerwehrkräfte, welche alle die Zusatzausbildung des Atemschutzgeräteträgers besitzen, hatten dabei bei vier verschiedenen Übungen die Aufgabe, eine Übungspuppe aus einem verrauchten Bereich zu retten. Dieser wurde durch das Anbringen von sogenannten Übungsschildern auf die Atemschutzmasken an der Rauchgrenze simuliert. Allerdings war dabei die Vorgabe, dass der Angriffstrupp ohne Unterstützung durch einen weiteren Trupp die Übungspuppe auffinden und alleine aus dem Gebäude transportieren musste.
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Jeder teilnehmende Kamerad hatte dabei einmal die Position des Angriffstrupps zu übernehmen. Der Rest der Kameraden übernahm die üblichen Funktionen wie Maschinist, Gruppenführer sowie Wasser- und Schlauchtrupp.
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Aufgrund der im Feuerwehr & Rettungstrainingscentrum reichhaltigen Übungsmöglichkeiten musste man sich bei jedem Durchgang auf eine neue Örtlichkeit einstellen. Die Bandbreite lag hier von Menschenrettung aus einem Einfamilienhaus bis zur Rettung der Übungspuppe aus dem fünften Stock eines Mehrfamilienhauses.

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Bei jedem der vier Durchgänge wurde von zwei Angehörigen des FRTC Frankfurt am Main die genauen Zeiten gestoppt. Zusätzlich wurde der Angriffstruppführer mit einer Helmkamera ausgerüstet. Mit dieser Kamera sollten eventuelle Unterschiede in der Gesamtzeit zwischen den einzelnen Feuerwehren besser lokalisiert werden.
Nachdem eine Einsatzübung abgeschlossen war und die anderen Kräfte mit Aufräumarbeiten beschäftigt waren, nahmen die eingesetzten Geräteträger und der Gruppenführer das Angebot zur Nachbesprechung gerne an. So konnten einige wichtige Erkenntnisse aus den Übungen gezogen werden.

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Nach einer kleinen Verschnaufpause am Ende der vier Einsatzübungen und einer kleinen Brotzeit besichtigten die Feuerwehrkameraden noch das Trainingscentrum mit den umfangreichen Übungsmöglichkeiten für alle erdenklichen Einsatzsituationen und traten dann am Nachmittag wieder den langen Rückweg nach Schwarzenbruck an.