Am Samstag, den 29.04.2023 veranstaltete die Jugendfeuerwehr Schwarzenbruck einen Berufsfeuerwehr-Tag. Hierbei handelt es sich um eine 24-Stunden Übung, bei welcher der Alltag einer Berufsfeuerwehr simuliert werden soll. Die Jugendlichen wurden in diesen 24 Stunden zu 5 größeren Einsätzen alarmiert, die es zu bewältigen galt.

Beginn war um 10 Uhr morgens mit Fahrzeugeinteilung und Gerätecheck. Um 11 Uhrertönte dann erstmals der Alarm-Gong und alle 12 Jugendlichen rückten zu einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person aus. Bei Eintreffen saß tatsächlich noch eine Person im Inneren des Fahrzeugs und konnte sich nicht von selbst befreien. Erschwerend kam hinzu, dass das Auto anfing enorm zu qualmen und drohte in Flammen aufzugehen. Die Jugendlichen mussten also zunächst den Brand unter Kontrolle bringen ehe die Person – unser Kommandant – schonend aus dem Inneren des Fahrzeugs befreit werden konnte. Die Fahrerin des zweiten Fahrzeugs hingegen ist unter Schock stehend aus dem Pkw ausgestiegen und verwirrt davon gelaufen. Sie wurde aber wenige Minuten nach
Eintreffen durch Suchtrupps der Feuerwehr in der nächsten Seitenstraße gefunden und konnte anschließend medizinisch behandelt werden.

Um 13 Uhr gab es Mittagessen. Um die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten wurde selbstverständlich mit dem HLF bei der Pizzeria vorgefahren und so staunten die Gäste nicht schlecht, als die Jugendfeuerwehr kurz darauf mit 8 Familienpizzen zurück in das Feuerwehrgroßfahrzeug stieg. Die anschließende Mittagspause wurde genutzt, um für das Abendessen einkaufen zu gehen. Hier hatten die Jugendlichen Geld bekommen und erhielten den Auftrag sich hiermit um das komplette Abendessen zu kümmern. Andernfalls müssten später alle hungrig schlafen gehen.

Kurz vor 15 Uhr stand dann einer der größten Einsätze an diesem Tag an. Ein Mann wurde von seiner Familie vermisst gemeldet und musste nun gesucht werden. Nachdem die Absuche des Wohnanwesens, Plärrers, Bahnhofs, der Kirche sowie der Hauptstraße keinen Erfolg brachte wurde neben den Jugendfeuerwehren Lindelburg und Pfeifferhütte – welche parallel eine eigene 24h-Übung durchführten – auch die Drohnengruppe der Feuerwehr-Unterstützungsgruppe Nürnberger Land sowie die BRK Rettungshundestaffeln Nürnberger Land und Fürth alarmiert. Die Jugendlichen wurden zur Unterstützung der Hundeführer truppweise auf diese aufgeteilt und durchkämmten im Anschluss gemeinsam den Wald. Ein Trupp der Jugendfeuerwehr wurde der Drohne zugewiesen, um andere Trupps schnellstmöglich zu dem Vermissten lotsen zu können, sollte dieser aus der Luft ausfindig gemacht werden können. Um etwa 16:30 Uhr konnte der Vermisste schließlich von Flächensuchhund Nanook in einem Waldgebiet etwa einen Kilometer südlich der Liegewiese aufgespürt und durch die Einsatzkräfte medizinisch versorgt werden.

Um 18:40 Uhr kam der nächste Einsatz – Rettung einer Person mittels Drehleiter. Ein Mann brach sich die Leiste und musste nun so schonend wie möglich über die Drehleiter aus dem Haus gebracht werden. Die Jugendlichen hoben den Patienten vorsichtig mittels einer Schleifkorbtrage auf die Halterung des Drehleiterkorbs. Anschließend wurde die Drehleiter langsam und behutsam von einem unserer Jugendlichen zu Boden gesteuert. So konnten die Jugendlichen das, was sie noch bei der Übung am 1. Februar gelernt haben, direkt in die Praxis umsetzen.

Nachdem das Abendessen – es gab perfekt zubereitete Hot Dogs – verspeist waren stand um 22:30 Uhr die Nachtruhe an… Wären da nicht 3 unzivilisierte Personen gewesen, die um 22:45 Uhr in der Nähe des Bahnhofs Ochenbruck Holz in einem Fass anzündeten, um sich hieran Marshmallows zu grillen. So hatten die Jugendlichen erst einmal den Auftrag die 3 Personen darüber zu belehren, dass ein solches ungesichertes Feuer mit teils 2 Meter hohen Flammen gefährlich und verboten ist und sie es nun ausmachen müssten. Das Feuer war mittels Schnellangriffsschlauchs schnell abgelöscht und es konnte gegen
23:45 Uhr nun auch wirklich die Bettruhe angetreten werden.

Doch die Nacht war kurz. Um 4:50 Uhr ertönte der Alarm. Feuerschein in der Sandgrube Plannerer im Industriegebiet. Ein Feuerteufel steckte 2 große Palettenhäuser in Brand. Die um die 5 Meter hohen Flammen waren schon von weitem zu sehen. Das Problem: Der nächste Hydrant war über 200 Meter weit entfernt. Und so mussten zunächst 10 Schläuche bis zum Hydranten verlegt werden ehe das Feuer bekämpft werden konnte. Mit 2 Löschaufbauten hatten die Jugendlichen die Flammen schnell unter Kontrolle und die Nachlöscharbeiten mittels Wärmebildkamera, Äxten und Dunghaken begannen und zogen sich bis ins Morgengrauen.

Um 8:30 gab es schließlich Frühstück. Da auch noch Pizza und Hot Dogs übrig waren lag auf so manch einem Frühstücksteller die ein oder andere interessante Kombination. Nachdem alle Geräte wieder gereinigt und aufgeräumt waren und bei allen Fahrzeugen die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt wurde ging ein anstrengender aber spannender Berufsfeuerwehr-Tag 2023 zu Ende. Die Jugendfeuerwehr Schwarzenbruck bedankt sich bei allen Helfern und Unterstützern.